1801 |
Das Dorf hat 140 Einwohner;
darunter 8 Ganzbauern, 4 Ganzkossäten, 3 Bündner, 3 Einlieger, den Krug,
eine entfernt liegende Wassermühle, 42 Hufen, 18 Feuerstellen. |
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1806
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1807 |
Währen der französischen
Besetzung haben fast alle Häuser in Schildow Einquartierung; die Lasten sind
so groß, dass sieben Bauern und zwei Kossäten nach Abzug der Truppen
Lieferungsscheine für 1839 Taler vorweisen können; 400 Taler davon (weniger
als ein Viertel) werden 1820 als Erbstandsgelder angerechnet. |
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1808
-
1809 |
Die Steinschen Reformen
bringen den Bauern die Befreiung von Hofdiensten, die bisherigen Lassgüter
als erbliches Eigentum und die (wenig später zurückgezogene) freie Lieferung
von Bauholz für Instandsetzungen. Aber die finanziellen Gegenleistungen
dafür sind so groß, dass sich die Schildower Bauern erst nach Androhungen
und massiven Druck der Regierung zur Zahlung der Dienstgelder bereit
erklären. Die Verhandlungen ziehen sich lange hin. |
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1813 |
Das Gehöft des Bauern und
Krüger Iden und die Scheune des Heinzmann brennen nieder. Iden erhält Holz
aus Mühlenbeck und 500 Taler aus der Feuerkasse für den Neuaufbau, der wegen
der Feuergefahr ein wenig außerhalb des Dorfes erfolgen soll. Er bittet um
zusätzliches Holz für Stallungen und um Geld für Saatgut. |
1814
-
1815 |
Das „Journal“ berichtet vom
Gesuch der Tochter des Büdners Michael Seeger, die von ihrem Manne, dem
Soldaten Daniel Runge, Soldat beim Pommerschen Generalkorps, hilflos
zurückgelassen wurde, eine Unterstützung zu erhalten, wie sie bereits
anderen Soldatenfrauen zuteil wurde.
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1818 |
Die alte Schule entspricht
nicht mehr den Ansprüchen, sie wird künftig (1844) als Hirtenhaus genutzt.
Ein Neubau wird erforderlich. Ein Aktennotiz vom 24 Dezember verlautet: „Der
Bau ist fertig. Der Küster wohnt schon in vier Wochen in dem neue
Schulhause.“ Schildow hat 110 Einwohner. |
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1820 |
Die Bauern sind jetzt freie
Besitzer ihrer Höfe, aber die Ackerflächen sind noch immer nicht fest
begrenzt, was – vor allem bezüglich der Weiderechte – zu vielen
Misshelligkeiten führt und Landverkäufe erschwert. |
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1824 |
Die Kirchengemeinde erhält ein
Exemplar der von Friedrich Willhelm III. herausgegebenen neuen
Gottesdienstordnung mit Widmung und eigenhändiger Unterschrift. Die Agende
soll auch in Schildow eingeführt werden. |
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1828
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1831 |
Vom Mühlenbesitzer Riefstahl
erwirbt Müller Rochow die Mühle; 1831 geht sie in den Besitz von
Tischlermeister Fiedler und Müller Lehmann aus Berlin über. Sie erhalten für
die Instandsetzung der Mühlenbrücke (bis 1859) jährlich drei Stück Holz aus
der Summter Heide. Danach wird eine jährliche Summe gezahlt, die jedoch bei
weitem nicht für die Instandhaltung der immer stärker befahrenen Fließbrücke
ausreicht. |
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1836 |
An der Schildower Kirche und
am Turm werden von Pankower und Berliner Handwerkern größere
Instandsetzungsarbeiten ausgeführt.
Der Pfarracker, bisher von den Kossäten Liepnitz (Lüpnitz), Schenk,
Christian und Karl Bartel beackert, wird für 116 Taler an den Bauern Müller,
Gerichtsmann zu Schildow, verpachtet. Das Lindemannsche Gut wird an den
Kossäten Friedrich Wilhelm Heins aus Stolpe und dessen Ehefrau Henriette
Sophie geb. Lindemann verkauft. |
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1838
-
1839 |
Es erfolgt – nach langen
Auseinandersetzungen – die Vermessung der Flur und Neueinteilung in
zusammenhängende Wirtschaftskomplexe. Die Höfe besetzen: Lehnenschulze
Salzmann, die Bauern Tasche, Heinz, Joachim Müller, Christian Iden,
Schumann, Tamm, Schirmer; die Kossäten Liebnitz (Lüpnitz), Schenke Friedrich
und Karl Bartel. |
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1840 |
Das Dorf hat 187 Einwohner,
die in 20 Wohnhäusern leben. |
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1849 |
Die Bauern und Kossäten
erwerben den Katharinensee. |
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1850 |
Am 2. Oktober 1850 wir ein
Gesetz verabschiedet, alle auf Grund und Boden ruhenden Lasten mit dem
25fachen Jahresbetrag für immer abzulösen. Dies soll durch Amortisation in
vierjährigen Renten erfolgen. |
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1856 |
Schildow zählt 200 Einwohner;
7 Bauern, 4 Kossäten und 26 andere Familien. |
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1860 |
Im Dorf leben ca. 215
Menschen, es gibt drei öffentliche Gebäude, 24 Wohnhäuser und mitsamt
Wasser- und Schneidemühle 44 Wirtschaftsgebäude. |
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1868 |
Lehrer Graeff meldet dem
Superintendenten Kramm zwei Schulabgäner: „ Der Sohn und die Tochter des
Gastwirts Haenschke, wegen Auswanderung nach Amerika.“ |
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1872 |
Am 31.12. wird das Schulzenamt
aufgehoben; an die Stelle des Schulzen tritt der Gemeindevorsteher; die
erste Wahl fällt auf den Kossäten Christian Müller. |
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1874 |
August Gottschalk,
Schiffseigner aus Barth, erwirbt von Mühlenmeister Dodd die Fließmühle und
gründet eine Säge- und Furniersägewerk. |
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1877 |
Schmiedemeister Karl Dittmann
beantragt Platz für ein Wohnhaus bei seiner Schmiede. Er löst damit die vom
Mühlenbecker Meister betriebene Laufschmiede ab. |
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1878
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1890 |
Lehrer und Küster Hermann
Schmalfuß gründet 1778 den Männergesangverein „Euterpe“. 1880 leben im Ort
280 Menschen; 1885 sind es bereits 356, 1890 = 365.
Der Berliner Bankier erwirbt das Lehnschulzengut als Sommersitz. |
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1891 |
Im April werden die Gemeinden
Schildow und Mühlenbeck zu Schwesterkirchen zusammengelegt. Evangelischer
Seelsorger wird Pfarrer Johannes Voelkel. |
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1896
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1897 |
Am 1. Mai 1896 wird in der
alten baufälligen Kirche der letzte Gottesdienst gefeiert; nach ihrem Abriss
erfolgt am 28 Juni die Grundsteinlegung für den Kirchenneubau. Am 19.
Dezember 1897 findet die Weihe des neuen Gotteshauses statt. Der Ort zählt
358 Seelen. |
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1900 |
Schildow hat 371 Einwohner und
41 Häuser. |